Ausgabe 1-2016



Inhaltsverzeichnis

Editorial: Industrie 4.0 und die fehlenden Frauen – E. Kübel

Nachruf auf unseren Ehrenpräsidenten des DEV, Artur Fischer
– J. Bader

Orte, die ein Erfinder gesehen haben sollte

  • Original statt Plagiat – Museum Plagiarius Solingen ...
    – C. Lacroix

Kreativität

  • Wieder zum Kind werden – Prof. C. Deckert, Prof. J. Mehlhorn

Akteure im Innovationswesen

  • PSI auf Kurs ... – H. König
  • women&work – Vorschau – H. König
  • Rückschläge als Lernerfolg verbuchen #Scheitern – M. Vogel
  • innovation@work – H. König
  • IENA Nachlese – A. Bujok

Innovationspraxis

  • Vorankündigung: Innovations-Think-Tank - E. Kübel

Additive Fertigung

  • Additive Fertigung im Vormarsch – Dr. L. Schröter, J. Ladda

Aus den Verbänden

  • Ein frischer Sturm weht ... – E. Kübel, H. König
  • Gedenken an Artur Fischer – W. Sturm
  • Südkorea – Technologie- und Innovationsstandort – W. Sturm
  • Neuer Schwung für Vereine – A. Bujok

Titelbild dieser Ausgabe: Ein Objekt, das sich für hybride Fertigung anbietet, Foto: ©Messe Düsseldorf, Constanze Tillmann

Industrie 4.0 und die fehlenden Frauen

von Eberhard Kübel

Das Schlagwort - Industrie 4.0 - steht für die Digitalisierung der Produktion und damit auch für die Digitalisierung der Produkte. Die Parallelentwicklung im Privatbereich ist Smart Home: Jalousien, Licht, Heizung, Kühlschrank, Geschirrspülmaschine, Sicherheit - alles ist computergesteuert und wird vernetzt. Ob diese Entwicklung - gerade auch im Privatbereich - positiv zu sehen ist, vor allem unter den Gesichtspunkten - ständige Überwachung, feindliche Angriffe auf die Systeme, was passiert bei Stromausfall - soll hier nicht diskutiert wer- den. Auf jeden Fall beschreiben die Begriffe Industrie 4.0 und Smart Home Phantasien der Industrie. Und eins ist dabei relativ sicher: Die Entwicklung wird so kommen, denn was technisch möglich ist, wird durchgesetzt, allen Risikodiskussionen zum Trotz (siehe z.B. Virusattacken auf Kliniken im Februar/ März diesen Jahres).

Eines der Probleme, die diese Entwicklung mit sich bringt, ist der Bedarf an ausgebildeten Informatikern. Deutschlandradio-Kultur hat sich in der Reihe Zeitfragen in einem Beitrag am 8. März 2016 mit dem Thema der Verfügbarkeit von Informatikern befasst. Vor allem ging es in der Sendung um Frauen in der Informationstechnik (IT). Seit vielen Jahren gibt es verschiedene MINT-Initiativen mit dem Ziel, die Zahl der Berufsinteressenten in den Themen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu steigern. Dabei sollte man erwarten, dass der Anteil der in diesen Berufen bisher unterrepräsentierten Gruppen gesteigert wird. Was ist tatsächlich passiert?

1978 - also vor fast 40 Jahren, als das Thema IT noch in den Kinderschuhen steckte - betrug der Anteil weiblicher Absolventen in der akademischen

IT-Ausbildung knapp 20 Prozent. Heute ist dieser Anteil unverändert. Natürlich hat sich die absolute Zahl vergrößert, aber der Anteil ist gleich geblieben.

In den neuen Bundesländern hat sich der Anteil nach der Wende, so der Bericht, sogar dramatisch von 40 auf 8 Prozent reduziert. Und ähnlich gering ist der Anteil, wenn man die Zahlen der Auszubildenden in IT-Berufen analysiert: nur ca. 9 Prozent sind weiblich.

Angesichts der Herausforderungen, vor denen die IT-Branche steht, wird es wohl Zeit, unsere Initiative Innovation made by women zu stärken.

Sie treffen uns auf der women&work am. 4. Juni 2016 in Bonn. Wir bleiben dran am Thema.

In diesem Sinne einen guten Start in den Frühling

Nachruf auf unseren Ehrenpräsidenten des DEV, Artur Fischer

Von einem Freund und Erfinderkollegen des Verstorbenen Joachim Bader
Stellvertretender Vorsitzender DEV, Präsident von*AEI*, Europäischer Erfinderverband

Der weitere Vorstand: Hans-Georg Torkel, Beatrice Schalk, Karl Bauch; Karl-Heinz Bilz, André Bujok, Gerd Felten, Eberhard Kübel, Tobias Krebs, Roland Menzel, Elke Petra, Werner Ruppert, Peter Stepina. 

Artur Fischer ist am 27. Januar diesen Jahres von uns gegangen.

Für die Öffentlichkeit war er der Senator, Professor E.h., Dr. h.c. Artur Fischer, eine mit vielen Diplomen und Ehrungen ausgezeichnete Persönlichkeit. Ein Erfinder mit über tau- send Patenten, ein erfolgreicher Unternehmer, ein Mäzen in seiner Gemeinde, und der Gründer einer Stiftung.

Für uns Erfinder war er mehr.

Er war der Prototyp des unermüdlichen, des weltzugewandten, des mit Kopf, Herz und Hand Erfindenden, des mit null Beginnenden, des Gesprächspartners, der es sofort erfasste, ob eine Erfindung etwas taugte und es geradeheraus beurteilte. Wenn einer mit seinen Ideen fabulierte und seine Erfindung gar in Brasilien zum Patent angemeldet hatte so lautete stets die Frage: Hat Ihr Nach- bar sie schon gekauft? Er war der Kreative, der noch im hohen Alter von über neunzig vor Ideen sprühte.

Er hat über tausend Erfindungen gemacht. Kennengelernt habe ich Artur Fischer bei der IENA, als er mit dem damaligen Präsidenten des Deutschen Patentamtes, Dr. Erich Häußer, nach der Messeeröffnung an den Prominenten-Rundgängen teilnahm. Stets gut aufgelegt, redete er mit den Erfindern ohne jegliche Besserwisserei oder Überheblichkeit.

Als wir zusammen im Jahre 1994 – Frau Petra, Herrn Bauch und ich – die Leitung des DEV übernommen hatten, such- ten wir einen Ehrenpräsidenten. Es sollte eine herausragende Persönlichkeit im Erfinderwesen sein. Der Name Artur Fischer kam schnell ins Gespräch. Zu unserer Freude hat er ohne Umschweife zugesagt und sogleich mit uns die Sprachregelung getroffen, dass er für uns Erfinder weiterhin nur der Herr Fischer sei.

Es folgten Jahre erfolgreicher Zusammenarbeit im Vor- stand, unter anderem seine Einladung von uns Vorsitzen- den zum Besuch seiner Firma. Die Verbundenheit mit dem DEV wurde auch durch seine Einladungen zum Meinungsaustausch ins Gasthaus „Forellenfischer“ gefördert. Fazit: Hauptthema Erfinden, Artur Fischer, ein rastloser Erfinder.

Das Wohl der Einzelerfinder hat Artur Fischer stets umgetrieben. So gründete er zusammen mit dem Land Baden- Württemberg im Jahre 2001 eine Stiftung, welche alle zwei Jahre den „Artur Fischer Preis Baden- Württemberg“ an Einzelerfinder verleiht. Eine hervorragende Einrichtung. Hier werden bereits drei Altersklassen von Schülern bewertet und dann die erwachsenen Erfinder.

Uns Jurymitglieder begeisterten die Schüler und deren brillante Erfindungshöhe immer aufs Neue.

Artur Fischer ist es hier gelungen die Kreativität des Einzelnen bei einer festlichen Preisverleihung ins Rampenlicht zu rücken. So bekommt der Erfinder und Tüftler, bei dem Kopf und Hand zusammenwirken, in der Gesellschaft den richtigen Stellenwert.

Man würde den Menschen und das Schicksal von Artur Fischer jedoch falsch einschätzen, wenn man nur die Sonnenseite seines Lebens sehen würde. Im zweiten Weltkrieg hat er Stalingrad miterlebt. Dann Firmengründung: Wie bekommt man von der Bank Geld, wenn man keine Sicherheiten bieten kann. Die Bank vertraute ihm, heute so fast nicht denkbar. Dann ist ihm plötzlich der Hauptumsatz bei seinen Blitzgeräten, weggebrochen. Wie kann man für die zahlreiche Belegschaft schnell Ersatz finden? Das Erfinden des Spreizdübels am Schraubstock an den Sonntagnachmittagen hatte somit einen ernsten Hintergrund, Erfinden unter Druck. Aber nach dem Krieg waren die Märkte offen und saugten neue Produkte auf, heute sind sie vollgestopft und häufig monopolisiert.

Artur Fischer hatte ein Gespür dafür, was für die Menschen nützlich ist und was sie brauchen.

In den letzten Jahren seines Lebens hat er sich mit der Kunst, d.h. mit dem Malen, beschäftigt. In Frankreich wurde früher der Erfinder als „Artiste Industiel“ bezeichnet. Kunst und Erfindung gehören zusammen. Ich bin kein Kunstkritiker. Aber bei Artur Fischer scheint mir besonders das Runde und das immer wieder in sich Geschlossene ein wesentliches Merkmal seiner Bilder zu sein. So ist auch jede Erfindung, ein in sich geschlossener Gedanke.

In diesem Sinne werden wir unseren verstorbenen Ehrenvorsitzenden stets als einen der Großen Unsrigen und als einen Pionier im Erfinderwesen ehren und ihn als liebens- werten Menschen in unseren Herzen bewahren.

Original statt Plagiat – Museum Plagiarius in Solingen rückt Schäden durch Fälschungen ins öffentliche Licht

von Christine Lacroix

Das Geschäft mit Plagiaten und Fälschungen boomt. Vom einfallslosen Kleinunternehmer bis hin zur organisierten Kriminalität profitieren viele vom Diebstahl geistigen Eigentums. Insbesondere leichtgläubige Schnäppchenjäger und das Internet ermöglichen den Fälschern milliardenschwere Gewinne. Die Schäden seitens der Originalhersteller sind enorm, die Gefahren für Verbraucher ebenfalls.

Für eine im Dezember 2015 veröffentlichte Studie befragte die Beratungsgesellschaft Ernst & Young deutsche Unternehmer und Verbraucher zum Thema Produkt- und Markenpiraterie. Knapp 60 Prozent der Unternehmen sehen sich demnach im ersten Jahr nach Einführung eines Produkts mit Nachahmungen konfrontiert, beinahe jedes zehnte Unternehmen sogar bereits im ersten Monat ab Markteinführung. Bei Verbrauchern scheinen Plagiate und Fälschungen gesellschaftlich akzeptiert. Fast jeder zweite Konsument hat bereits oder würde ein gefälschtes Produkt kaufen. 55 Prozent der Befragten wusste beim Kauf, dass es sich um ein Plagiat handelte, 18 Prozent hatten zumindest den Verdacht. Vor allem der niedrige Preis im Vergleich zum Original lässt die meisten zugreifen.

Im Museum Plagiarius im Solinger Südpark steht deshalb die praxisnahe Information und Sensibilisierung der Öffentlichkeit bezüglich des Problems der Produkt- und Markenpiraterie an oberster Stelle. Das Museum präsentiert die Sammlung der Plagiarius- Preisträger von 1977 bis heute. Die Ausstellung umfasst mehr als 350 Produkte der unterschiedlichsten Branchen und zeigt jeweils Original und Plagiat im direkten Vergleich.

Jährlich kommen die aktuellen Preisträger-Produkte dazu. Ergänzt wird die Sammlung zudem durch vom Zoll beschlagnahmte Fälschungen. Die vielen Praxis-Beispiele verdeutlichen anschaulich Ausmaß, Schäden und Gefahren von Plagiaten. Durch die direkte Gegenüberstellung von Originalprodukt und Plagiat erkennen die Besucher schnell, wie „detailgetreu“, d.h. schamlos, Nachahmer erfolgreiche Markenprodukte kopieren. Zudem lässt sich oftmals die minder- wertige Qualität vieler Plagiate bereits mit bloßem Auge erkennen. Betroffen sind Produkte der unterschiedlichsten Branchen – von klassischen Konsumgütern (Schneid- und Haushaltwaren, Bekleidung und Accessoires) über Möbel, Sanitärprodukte, Kinderspiel- zeug, Kosmetika, Lebensmittel und Medikamente bis hin zu Autofelgen, Motorsägen oder Notfallbeatmungsgeräten.

Negativpreis „Plagiarius“: Nachahmer verdienen sich eine goldene Nase auf Kosten Anderer

[…]

Staunen Sie selbst über die Unverfrorenheit der Nachahmer. Ausführliche und spannende Hintergrundinformationen erhalten Sie von unseren Mitarbeitern bei einer Führung durch das Museum Plagiarius.

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Wieder zum Kind werden …
aber nur ein wenig

Wie die Förderung von Kreativität gelingen kann

von Prof. Dr. Carsten Deckert und Prof. Dr. Jörg Mehlhorn

Kreativität ist entwicklungsfähig

Der altchinesische Philosoph Mencius, ein Nachfolger des Konfuzius aus dem 4. Jahrhundert vor Christus, geht in seinem Werk davon aus, dass der Mensch von Natur aus gut sei und nur richtig gefördert werden müsse. Diese Förderung muss seiner Ansicht nach aber wohldurchdacht sein und darf nicht übereifrig durchgeführt werden, da sonst die Gefahr besteht, eine gegenteilige Wirkung zu erzielen. Daher schreibt er in einem Gleichnis: „Es war ein- mal ein Mann in Sung, der war traurig darüber, dass sein Korn nicht wuchs, und zog es in die Höhe. Ahnungslos kam er nach Hause und sagte zu den Seinigen: „Heute bin ich müde geworden, ich habe dem Korn beim Wachsen geholfen.“ Sein Sohn lief schnell hinaus, um nachzusehen, da waren die Pflänzchen alle welk.“

Die Deutsche Gesellschaft für Kreativität e.V. geht in ihren zwölf Thesen „Wider das Schattendasein der Kreativität“ in Anlehnung an den US-Psychologen Joy Paul Guilford davon aus, dass jeder Mensch kreative Fähigkeiten besitzt, wenngleich diese nach Art und Ausmaß unterschiedlich sind (These 1). Außerdem postuliert sie in These 5: „Kreativität ist entwicklungsfähig und kann durch Einsicht, Erleben und Üben wie jede Fähigkeit gefördert werden.“ Die Frage, die sich nun in Anlehnung an Mencius stellt, ist, wie eine Förderung von Kreativität gelingen kann, durch die die natürliche Entfaltung der Kreativität gefördert, aber nicht gehemmt wird.

Kreativität verstehen

Kreativität führt zu Ideen, die sowohl neu als auch nützlich sind. Neuheit bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Idee originell, überraschend oder horizonterweiternd ist. Das heißt normalerweise, dass die Idee nicht schematisch oder auf Basis eines Algorithmus aus bestehenden Tatsachen abgeleitet werden kann. Nützlichkeit bedeutet, dass die Idee potenziell verwertbar und daher wertvoll und/oder angemessen ist. Das heißt in der Regel, dass die Idee auf bestehendes Wissen aufbaut oder an herrschende Konventionen anknüpft.

Somit findet Kreativität vor dem Hintergrund einer grund- legenden Spannung zwischen Originalität oder Neuheit auf der einen Seite sowie Nützlichkeit oder Angemessenheit auf der anderen Seite statt. Man könnte in Anlehnung an den Welle-Teilchen-Dualismus des Lichtes auch von einem Originalitäts-Effektivitäts-Dualismus der Kreativität sprechen.

Kreativität baut auf Expertise auf

Eine Schlüsselkomponente der Kreativität ist für viele Forscher und auch für die Praktiker in der Deutschen Gesellschaft für Kreativität e.V. das Wissen, das man in einer Domäne erworben hat: „Kreativität baut auf Wissen, Erfahrungen und Verständnis auf – sei der Zugang bewusst oder unbewusst“ (These 3). Dabei ist aber nicht die reine Anhäufung von Wissen gemeint, sondern ebenso die Art und Weise, wie das Wissen strukturiert ist (nach fixen Regeln oder nach generellen Prinzipien) und wie auf das Wissen zugegriffen wird (algorithmisch oder spielerisch oder gar intuitiv). Außerdem ist es von Bedeutung, dass das Wissen nicht nur aus einer, sondern aus unterschiedlichen Domänen kommt im Sinne von Diversität. Dies ermöglicht es, durch Kombination von Wissensbestand- teilen aus verschiedenartigen Domänen neue Ideen zu erzeugen: „Aus der Auseinandersetzung mit anderen Wissens- und Erfahrungsfeldern entstehen meist originellere und weiterführende Ansätze als durch weitere fachliche Vertiefung im engen Problemfeld“ (These 6).

Gängige Meinung ist, dass man im Durchschnitt etwa zehn Jahre konzentriert in einer Domäne arbeiten muss, um Expertenstatus zu erreichen („10-year-rule“). Aber Wissen ist nur die eine Seite der Medaille. Experten neigen manchmal dazu, im „Autopiloten-Modus“ immer wieder dieselben Routinen durchzuführen, auch wenn diese sich mittlerweile als völlig ungeeignet für die Problemlösung herausgestellt haben. Daher muss Expertise durch eine weitere positive Komponente ausbalanciert werden, die man mit Achtsamkeit (englisch: mindfulness) bezeichnen könnte. Für die Achtsamkeits-Forscherin Ellen Langer beinhaltet Achtsamkeit die Fähigkeit zur Bildung neuer Kategorien, die Offenheit für neue Informationen, die Fähigkeit zum Wechsel der Perspektive und des Kontextes sowie zu einer Prozess- statt Ergebnisorientierung (nachzulesen in ihrem Buch „Mindfulness“).

Literaturhinweise:
Die Zitate aus dem Mencius sind in der Übersetzung von Richard Wilhelm wiedergegeben. Weitere Hinweise zu den Spannungsfeldern der Kreativität finden Sie in: Deckert, C. (2015). Tensions in Creativity. Using the Value Square to Model Individual Crea-tivity. CBS-Working Paper No. 2/2015 (ISSN 2195-6618): http://www.cbs.de/fileadmin/cbs/pdf/Forschung/CBS_Working_Paper_Series/WP_Tensions_19102015_fin.pdf
Die zwölf Thesen der Deutschen Gesellschaft für Kreativität e.V. finden Sie
unter: http://www.kreativ-sein.org/ueber-uns/thesen

Autoren:
Prof. Dr. Carsten Deckert ist Professor für Logistik und Supply Chain Management sowie Mitglied des Senats und Leiter des Forschungs- clusters Value Chain Management an der Cologne Business School (CBS).
Prof. Dr. Jörg Mehlhorn ist Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Kreativität e.V. und Seniorprofessor für Kreatives Denken an der Hochschule Mainz.


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PSI auf Kurs zu neuem Wachstum – Erfindungen sind nach wie vor gefragt

von Helga König

Größer, geschäftsfreudiger und voller guter Ideen für die Werbung: Die PSI bleibt im Aufwärtstrend. Mehr Aussteller, mehr Fachbesucher und mehr Internationalität markieren das beste Ergebnis der europaweit größten Messe der Werbeartikelindustrie seit sechs Jahren. 

Die PSI hat sich auch in diesem Jahr wieder getraut, neue Wege einzuschlagen und schon der erste Blick in die vier Messehallen machte eines deutlich: Es hat sich viel getan! Das kommt gut an. Bei Besuchern wie auch bei Ausstellern, die spüren, dass „ihre“ PSI auf einem guten, neuen Weg ist – sich verjüngt, Trends in Szene setzt und aktuelle Branchenthemen aufgreift. 

Textile Welten war ein starkes Thema, das sich mit dem CATWALK wirkungsvoll vor dem Publikum in Szene setze. Oder im GUSTO-Tasting Pavillon, der zeigt, wie genussvoll Werbung sein kann. 

„Der Kurs zu neuem Wachstum wird honoriert, das Selbstbewusstsein der Branche wächst“, freut sich PSI-Chef Michael Freter zum Abschluss der PSI. Denn die Unter- nehmen ziehen mit: Internationale Marktführer wie PF Concept, Mid Oceans Brands, XINDAO oder MACMA, die erneut alle an Bord waren und ihre Werbeartikel ebenso repräsentativ wie originell in Szene setzten; namhafte „Rückkehrer“ wie Falk&Ross oder KARIBAN; und fast 100 neue „Durchstarter“, viele von ihnen auf dem Erfinder- Areal in den Hallen 11 und 12. Sie alle setzten ein deutliches Zeichen für die neue Dynamik im Werbeartikel- markt und das veränderte Selbstverständnis.


Treibhaus der Ideen als Gemeinschaftsstand

Das INNOVATIONS-FORUM präsentierte auf rund 90 Qua- dratmetern das Thema „Von der Idee in den Markt“.


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Deutschlands größter Messe-Kongress für Frauen am 4. Juni 2016 – Thema: Women world-wide

von Helga König

Nicht nur der Glanz des politischen Parketts im World Conference Center in Bonn macht die Atmosphäre auf dem Messe-Kongress women&work aus. Es sind die Aussteller, die eingeladenen Experten und die vielen Gespräche, die diesen Karrieretag so attraktiv machen.

Für Frauen ist die women&work das Highlight, wenn sie auf der Suche nach einem passenden Arbeitgeber für ihren Berufseinstieg nach dem Studium sind, den Wiedereinstieg nach der Elternzeit planen, einen Job-Wechsel erwägen oder sich generell über Karrierechancen und Aufstiegsmöglichkeiten informieren möchten.

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Rückschläge als Lernerfolg verbuchen #Scheitern

von Melanie Vogel

Der Blogger-Kollege Frank Albers hostet gerade eine Blogparade zu dem interessanten Thema „Gegenwind – Was tun bei Fehlentscheidungen, Rückschlägen und Kritik?“ Hier mache ich gern mit, denn als Unternehmerin sind mir Rückschläge und Scheitern natürlich nicht unbekannt. Untersuchungen zeigen, dass wir zwischen 2.000 und 3.000 Ideen produzieren müssen, damit eine erfolgreiche Idee entsteht. Wenn man sich diese Zahlen auf der Zunge zergehen lässt, dann sind logischerweise auch Rückschläge und Scheitern entsprechend hoch – bei allem was wir unternehmen oder unterlassen.

Unsere Welt ist so schnelllebig wie nie zuvor. Sie ist VUCA – volatil, ungewiss, komplex und mehrdeutig. Weil unsere Welt VUCA ist, ist es heute auch viel schwieriger zu antizipieren, wie sich Märkte und Bedürfnisse entwickeln werden.

Ich möchte an einem Beispiel deutlich machen, wie schnell und unverhofft sich Märkte drehen können. Im Jahr 2008 hatten mein Mann und ich die Idee, eine Webseite zu programmieren, die es Bewerberinnen und Bewerbern mit wenigen Handgriffen ermöglichen sollte, ein eigenes Kompetenzprofil online zu hinterlegen und damit gewissermaßen eine eigene Bewerberhomepage zu kreieren. Die Idee war einfach und genial. Meine Eltern und unsere Hausbank ließen sich damals auch überzeugen und liehen uns für die Umsetzung dieses Projektes Geld. Unser damaliger Programmierer machte sich ans Werk, drei Monate später war My-Career-Homepage.com fertig und wir gingen in die Werbeoffensive. Ganze weitere drei Monate später war das Projekt im Prinzip schon wieder gestorben, denn just in diesem Zeitraum wurde eine – für uns – todbringende Sau durchs Dorf getrieben: Der anonyme Lebenslauf, der von einigen großen Konzernen und einem Ministerium unter großem medialen Aufwand getestet und für gut befunden wurde. Die Idee unserer Karriere-Homepage ging mit diesem neuen Trend völlig konträr. Doch nicht nur das. Parallel hatten zeitgleich große Internetprovider Möglichkeiten für User geschaffen, einen eigenen Webspace mit Leben zu füllen. Innerhalb von nicht einmal sechs Monaten war unsere Idee eine Totgeburt.

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Additive Fertigung im Vormarsch

Messe METAV, Düsseldorf 23. bis 25. Februar 2016

von Dr. Lutz Schröter und Jürgen Ladda

Seit nunmehr 36 Jahren präsentieren in Düsseldorf die Technologieanbieter in der Metallbearbeitung und der Automatisierung der Fachwelt den praxisorientierten Mehrwert ihrer Innovationen auf der METAV. Mit einem eigenen Schwerpunkt zur „Additiven Fertigung“ – vielen besser bekannt unter dem Begriff „3D-Druck“ – wurde die Messe erneut zur Bühne für grundlegende Innovationen und damit zukünftige Investitionen. In dieser Additive Manufacturing Area wurden der aktuelle Stand und die weiteren Aussichten zur additive Fertigung, (kurz AM für additive Manufacturing) vorgestellt. Dieser Teil der Messe bot in besonderer Weise Gelegenheit zur Diskussion, was noch Vision und was bereits Wirklichkeit ist.

Anwesend waren hier alle bekannten Druckerhersteller wie SLM Solutions, EOS, Keyence, Concept Laser oder 3D Systems. Weiter waren alle wichtigen Anbieter der kompletten Prozesskette im Bereich CAD, Simulation und Qualitätssicherung repräsentativ vertreten, oftmals auch auf Gemeinschaftsständen.

 

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Ein frischer Sturm weht durch den traditionsreichen Deutschen Erfinderverband (DEV)

Gespräch mit dem neuen Vorsitzenden Hans-Georg Torkel

von Eberhard Kübel und Helga König

Wir haben uns im Essener Unperfekthaus verabredet. In dem ehemaligen alten Kloster, das in der Fußgängerzone gegenüber des neuen Einkaufzentrums am Limbecker Platz liegt, dürfen sich auf rund 4.000 m² Kreative, Erfinder und Start-ups für kleines Geld präsentieren. Die Besucher erhalten in dem innovativen Gastronomiebetrieb Einblicke in die Arbeit von Künstlern und Kreativen.

Hier finden die Sektionstreffen des DEV Ruhrgebiet/ Düsseldorf statt. Jeden Dienstag bietet Torkel seit vielen Jahren Erfindertreffen an. Der direkte Kontakt zu den Menschen ist ihm wichtig. Als langjähriger Schulleiter von Berufskollegs in NRW weiß er um die Möglichkeiten, aber auch um die Grenzen von Institutionen. Nicht nur junge Menschen zu fördern, sie in ihren Ideen zu unterstützen, ist seine Passion.

Dabei kann er sehr direkt sein! Auf unsere Frage, wie er die derzeitige Situation des freien Erfinders sieht, antwortet er: „Beschissen.“ Und holt weiter aus: „Das Image der freien Erfinder muss sich verändern.“ Zu diesem Thema gab es auch einen Beitrag von PLANET WISSEN, zu dem Hans-Georg Torkel als Experte eingeladen war. 

IF: (INNOVATIONS-FORUM): „Wofür ist der neue Vorsitzen- de des DEV angetreten?"

HGT: (Hans-Georg Torkel): „Ich trete an, um die Rahmenbedingungen der Erfinder für die Verwertung ihrer Erfindungen zu verbessern.“

IF: „Wie wollen Sie das machen?" Das wird nicht nur die DEV-Mitglieder interessieren. Leider wird in der Öffentlichkeit noch immer gerne das Bild des Erfinders als das des verschrobenen Einzelkämpfers dargestellt, der in seiner Garage zwischen Wahn und Explosion tüftelt und werkelt.

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Neuer Schwung für Vereine

von André Bujok

Hamburg, 4. Februar 2016

Hatten Sie schon mal ein Ehrenamt? Wenn ja, dann kommt Ihnen das Folgende sicher bekannt vor:

Als amtierender DEV-Sektionsleiter in Hamburg, aber auch als Mitglied im Kleingartenverein und aus früheren Vereinstätigkeiten weiß ich nur zu gut, wie oft man sich ärgert oder traurig ist, weil nicht genügend Leute ihre Hilfe anbieten. Pläne und Visionen lassen sich nicht um-

setzten und alles verharrt in langweiliger Gleichförmigkeit, wodurch es immer schwieriger wird neue Mitglieder zu begeistern.

Ein Teufelskreis ...


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